Montag, 31. Mai 2021
Samstag, 29. Mai 2021
Freitag, 28. Mai 2021
Donnerstag, 27. Mai 2021
Dienstag, 25. Mai 2021
Sonntag, 23. Mai 2021
Freitag, 21. Mai 2021
Tarifrunde Großhandel Hessen 2021 - Arbeitgeber bieten in der 1. Tarifverhandlung nichts an und stellen nichts in Aussicht
presse.mitteilung
ver.di hessen
1. Tarifverhandlung für den Groß- und Außenhandel/Verlage in Hessen
Nichts angeboten und nichts in Aussicht gestellt
Frankfurt, 20. Mai 2021. „Die hessischen Unternehmen im Groß- und Außenhandel/Verlage hätten eigentlich keinen Grund, ihre Lage schlecht zu reden. Doch offenbar sind sie ‚gepolt‘, wie andere Arbeitgeber die Corona-Krise als Gelegenheit für schlechte Tarifabschlüsse zu nutzen. Selbst eine eigene Umfrage des unternehmerischen Bundesverbandes stellte fest, dass drei Viertel der Unternehmen während der Corona-Pandemie keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen mussten. Vielmehr zeichnet sich die Branche durch beste Gewinne aus; bei Rewe beispielsweise 2020 um 34 Prozent höher als im Vorjahr“, berichtet Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Und dennoch waren sie nicht bereit, bei den heutigen Tarifverhandlungen ein konkretes Angebot zur Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen vorzulegen. Und die von ver.di vorgeschlagene Allgemeinverbindlicherklärung der Tarifverträge wurde grundsätzlich abgelehnt. So kommen die Verhandlungen nicht von der Stelle und werden auch nicht den deutlich gestiegenen Leistungen der Beschäftigten gerecht.“ Die Tarifverhandlungen werden am 14. Juni 2021 in Frankfurt fortgesetzt.
Forderungen der ver.di:
- Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro
- Allgemeinverbindlichkeit für alle Branchentarifverträge, die dann für alle Unternehmen im Groß-und Außenhandel/Verlage gelten würden.
RS Components - Eingriff in Vergütungen rechtswidirg - ver.di gewinnt Klageverfahren
presse.mitteilung
ver.di hessen
Eingriff in Vergütungen rechtswidrig
ver.di gewinnt Klageverfahren gegen RS Components
Fulda, 20. Mai 2021. RS-Components hat gegen ihren eigenen Arbeitsvertrag verstoßen, in dem sie die Vergütung der 200 Beschäftigten am Logistikstandort in Bad Hersfeld einseitig verändert hat. Das ist der Spruch der Richterin am Arbeitsgericht Fulda in einer Güteverhandlung heute. Das Unternehmen muss den Verstoß gegen die arbeitsvertraglichen Regelungen nun korrigieren, ein neues Vertragswerk ausarbeiten und dabei die Beschäftigten einbeziehen.
Im Januar 2020 veränderte RS Components GmbH in Bad Hersfeld die Vergütung der 200 Beschäftigten am Logistikstandort in Bad Hersfeld. „Vollkommen überraschend griff der Arbeitgeber RS in die Lohnstruktur der Kolleginnen und Kollegen ein, ohne dass dies mit den Beschäftigten oder mit dem Betriebsrat von RS Components abgestimmt wurde. Wir müssen leider wiederholt feststellen, dass die Geschäftsführung gegen ihre eigenen Firmenleitlinien verstößt und Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte strukturell geringschätzt“, sagt Manuel L. Sauer, Fachsekretär Handel bei ver.di MainKinzig - Osthessen.
Donnerstag, 20. Mai 2021
Primark scheitert vor dem Arbeitsgericht Hannover - Primark darf Betriebsratsvorsitzenden Ralf Sander nicht kündigen
„Es war eine kurze Verhandlung. Die rechtliche Bewertung der zuständigen Kammer war klar und deutlich und entspricht unseren Erwartungen,“ so Sebastian Triebel, Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Hannover.
Ob Primark gegen dieses Urteil Berufung einlegt ist derzeit offen. „Wir erwarten von Primark, dass die Kündigung sofort vom Tisch genommen wird. Primark muss von der Kampagne gegen Betriebsräte Abstand nehmen,“ fordert Sebastian Triebel.
Im Verfahren ging es um die Frage, ob der Betriebsratsvorsitzende Ralf Sander einen groben Datenschutzverstoß begangen habe, der die fristlose Kündigung rechtfertige. Der Betriebsrat hatte der von Primark beantragten fristlosen Kündigung nicht zugestimmt. Die fehlende Zustimmung musste der Arbeitgeber sich vom Arbeitsgericht ersetzen lassen, um die Kündigung aussprechen zu dürfen. Diesem Antrag hat das Arbeitsgericht Hannover heute nicht stattgegeben.
Bei Primark sind auch in Berlin und in Weiterstadt Betriebsräte mit dem Vorwurf des Datenschutzverstoßes unter Druck geraten. In Berlin ist ebenfalls eine fristlose Kündigung gegen ein Betriebsratsmitglied ausgesprochen worden. „Der Datenschutz wird bei Primark aktuell erkennbar genutzt, um gegen engagierte Betriebsräte und Gewerkschafter vorzugehen. Diese systematische Einschüchterung muss enden,“ bewertet Sebastian Triebel von ver.di das Geschehen.
Vor dem Verhandlungstermin hatte ver.di zum Protest vor dem Gerichtsgebäude in Hannover aufgerufen. Kolleginnen und Kollegen aus dem Primark-Store in Hannover beteiligten sich unter dem Motto „Hände weg von Ralf Sander“.
Eine von ver.di Anfang Mai initiierte Petition gegen die Kündigung zählt bereits über 1600 Unterschriften. (LINK - Hier klicken!)
Mittwoch, 19. Mai 2021
Dienstag, 18. Mai 2021
Tarifrunde Einzelhandel Hessen 2021 - "Die Beschäftigten stehen Kopf"
presse.mitteilung
ver.di hessen
Tarifrunde für den Einzel- und Versandhandel in Hessen
„Die Beschäftigten stehen Kopf“
Frankfurt, 18. Mai 2021. „Wer denkt bei der Forderung nach Öffnung der Geschäfte an
die dort Arbeitenden? Die Arbeitgeber des Einzelhandels nicht wirklich, wie die
erste Tarifverhandlung am 12. Mai zeigte“, erklärt Bernhard Schiederig,
Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer
für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Und die neuen Vertriebsformen
bringen den Beschäftigten neue Belastungen: Erst kommt der Click, dann das Meet
– und am Ende stehen sie Kopf.“ Das berichtet ein Betriebsrat vom Textilhandel:
Der
Arbeitgeber hatte zentral eine App ins Netz gestellt, darauf sollten sich die
Kund*innen zum Shoppen anmelden können. Nach 40 Minuten brach die App zusammen,
nichts ging mehr. Die Filiale durfte natürlich nicht geschlossen bleiben.
Daraufhin läutete das Telefon im Geschäft eine Woche lang „gefühlt
ununterbrochen 24 Stunden“. Ein/e Mitarbeiter*in muss die Terminierung der
Kund*inneneinkäufe übernehmen. Die Überlastung brachte als Ergebnis: Termine
wurden teilweise doppelt vergeben. Im Geschäft „teilen“ sich drei Verkäufer*innen
den Telefondienst, die Einlasskontrolle und das Abkassieren der Kund*innen. Am
Eingang herrscht Hochbetrieb: Hier ist die Bestätigungsmail auf dem Handy mit
der Kund*innenenliste zu überprüfen; alle Kund*innen ohne Registrierung müssen
sich vor Eintritt in die Filiale in ein Datenschutzblatt eintragen und sich auf
die Kund*innenliste setzen lassen; Kinder unter 14 Jahren werden händisch einem
dort vermerkten Elternteil zugeordnet; Kund*innen mit Bestätigungsmail, aber
ohne Eintrag in der Liste, sind ebenfalls noch schnell zu erfassen. Der
Mindestabstand von 1,5 Meter und die Einhaltung von Hygienestandards bleiben
unter solchen Bedingungen ein unerfüllbarer „Traum“!
Montag, 17. Mai 2021
Kuckuck Nr. 152 - "Differenziertes" Nichts
- Erste Tarifverhandlung für den Einzel- und Versandhandel in Hessen: "Differenziertes" Nichts
- Parfümerie Douglas Deutschland GmbH übergeht Vereinbarung: Wortbruch!
- 1. Mai 2021 - Kundgebung des DGB in Darmstadt: Solidarität verbindet viele
- H&M Hennes & Mauritz plant weiteren Personalabbau: "Freiwilligen"programm - zweiter Aufguss
PDF (Hier klicken!)
Freitag, 14. Mai 2021
Tarifrunde Einzelhandel Hessen 2021 - 1. Verhandlungsrunde: "Für die Löhne tun sie nix..."
PDF (Hier klicken!)
Mittwoch, 12. Mai 2021
Tarifrunde Einzelhandel Hessen 2021 - Kundgebung zu Beginn der 1. Verhandlungsrunde - Pressemitteilung: „Anerkennung der Leistung und Belastung der Beschäftigten verweigert“
ver.di hessen
1. Tarifverhandlung für den Einzel- und Versandhandel in Hessen ohne Ergebnis
„Anerkennung der Leistung und Belastung der Beschäftigten verweigert“
Tarifrunde Einzelhandel Hessen - Woher das Personal nehmen?
presse.mitteilung
ver.di hessen
Tarifrunde
für den Einzel- und Versandhandel in Hessen
Woher das
Personal nehmen?
Frankfurt,
12. Mai 2021. „Die
Arbeitgeber des Einzel- und Versandhandels sind mit Forderungen nach allgemeiner
Öffnung der Geschäfte sehr fix‘“, erklärt Bernhard Schiederig,
Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für
den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Doch wann werfen sie ihre
wirtschaftliche Markmacht und ihren politischen Einfluss in die ‚Waagschale‘
für eine schnellere Impfung ihrer Beschäftigten, die tagtäglich einer erhöhten
Infektionsgefahr ausgesetzt sind?“
Wie „Click
& Meet“ in der betrieblichen Praxis des filialisierten Einzelhandels
abläuft, erzählt eine Betriebsrätin aus einem Shop: Manche Kund*innen kommen
ohne Termin vorbei. Dazu die strikte Anweisung: Diese sofort registrieren und
in den Shop einlassen. Kaum hat der Einkauf begonnen, kommen schon die ersten
Beschwerden, es gehe zu langsam voran und die Einkaufszeit von 30 Minuten
reiche nicht aus. 10 Minuten vor Ablauf der individuellen Zeit
macht die Verantwortliche an der Eingangskontrolle die Durchsage: „Danke, dass
Sie wieder bei uns sind. Da Ihre persönliche Einkaufszeit in wenigen Minuten
abläuft, bitten wir Sie, an die Kassenplätze zu gehen.“ Einige Kund*innen
gehen nun zur Kasse, andere ignorieren die Durchsage. An der Kasse bildet sich
eine Schlange, und eine zweite Kasse müsste geöffnet werden, damit in wenigen
Minuten alle bezahlt haben und zum Ausgang gehen können. Aber woher das
Personal nehmen? Eine Kollegin ist in Pause, eine zweite verantwortet die
Eingangskontrolle. Die zweite Kasse bleibt geschlossen, weil sich alle übrigen
Beschäftigten noch in Kurzarbeit befinden. Schnell sind die 30 Minuten vorbei
und von der Einlasskontrolle heißt es: „Ihre persönliche Einkaufszeit ist
abgelaufen und wir bitten Sie, jetzt den Shop zu verlassen!“ Eine Kollegin
macht die verbleibenden Kund*innen darauf aufmerksam, dass sie gehen müssen, um
anderen die Chance zum Einkauf zu ermöglichen. Darauf kommt nicht selten die
Antwort: „Ich habe doppelt gebucht und bleibe im Shop.“ Die Verkäuferin kann
das nicht überprüfen. Da wird schon die nächste Kund*innengruppe eingelassen.
Die „überzähligen“ Kund*innen lassen sich weiterhin Zeit beim Einkauf.
Dienstag, 11. Mai 2021
Montag, 10. Mai 2021
Tarifrunde Hessen Einzelhandel 2021 - Protest zur 1. Tarifverhandlung für den Einzel- und Versandhandel in Hessen - „Das Versteckspiel muss aufhören!“
presse.mitteilung
ver.di hessen
Protest zur 1. Tarifverhandlung für den Einzel- und Versandhandel in Hessen
„Das
Versteckspiel muss aufhören!“
Frankfurt, 10. Mai 2021. „Offenbar wollen die Arbeitgeber des Einzel- und Versandhandels die Verhandlungen ‚auf die lange Bank‘ schieben. In Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen nutzten sie die Chancen nicht, um über eine konkrete Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen zu sprechen“, berichtet Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Stattdessen versteckten sich die Arbeitgeber des gerade in der Corona-Krise umsatzstärksten und gewinnträchtigsten Lebensmittelhandels hinter den durch staatliche Hilfen beim Ausgleich entgangener Umsätze und bei den Personalkosten unterstützten Teilbranchen mit langen Phasen der Kurzarbeit. Dieses Versteckspiel muss aufhören! Denn es verzögert die Verhandlungen unnötig – und es ‚ohrfeigt‘ die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel mit ihren hohen Leistungen und großen Belastungen gerade in Zeiten der Pandemie.“
Deshalb
hat ver.di bereits zur 1. Tarifverhandlung am 12. Mai 2021 um 10 Uhr zum
Protest vor dem Verhandlungslokal in der Villa Manskopf, Flughafenstraße
4, in Frankfurt aufgerufen. Das Motto lautet: „Beim Klatschen sind sie fix, für
die Löhne tun sie nix!“
Wichtige Forderungen der ver.di für den Einzel- und Versandhandel in Hessen:
- Erhöhung der Entgelte und
Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro pro Monat;
- Vereinbarung eines rentenfesten
Mindestentgelts von 12,50 Euro pro Stunde;
- Allgemeinverbindlichkeit der
Tarifverträge für die gesamte Branche.
real - ver.di-Protest gegen neue Schließungen - Käufer von real-Märkten müssen in die Tarifbindung, insbesondere Globus und Edeka
In Hessen sollen die beiden real-Märkte in Wiesbaden (Mainzer Straße) und in Wetzlar geschlossen werden. Diese Schreckensnachricht erreichte uns am 6. Mai. Weitere 10 Filialen sind bundesweit von der Schließung bedroht, rund 800 Beschäftigte droht der Verlust ihres Arbeitsplatzes.
Donnerstag, 6. Mai 2021
Groß- und Außenhandel - 2. Tarifverhandlung in Baden-Württemberg - Arbeitgeber wollen nur reden
Die 1. Verhandlungsrunde im hessischen Groß- und Außenhandel findet am 20. Mai 2021 statt.
Mittwoch, 5. Mai 2021
Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Hessen 2021 - Presseinformation - Hygiene bleibt auf der Strecke
presse.mitteilung
ver.di hessen
Tarifrunde
für den Einzel- und Versandhandel in Hessen
Hygiene
bleibt auf der Strecke
Frankfurt,
5. Mai 2021. „Was
Beschäftigte und Betriebsräte während der Corona-Pandemie erleben, ist nicht
selten ‚haarsträubend‘“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter
Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und
Versandhandel: „Häufig ignorieren Unternehmen ihre Fürsorgepflicht für die
Angestellten und bewegen sich am Rande des legal Möglichen.“ Dies zeigt
folgende Erfahrung eines Betriebsrates aus dem Textilhandel:
Das Geschäft
wurde geöffnet, ohne mit dem Betriebsrat über den notwendigen Arbeits- und
Gesundheitsschutz zu sprechen und von ihm einen Schichtplan genehmigen zu
lassen. Das vom Betriebsrat angerufene Arbeitsgericht verurteilte den
Arbeitgeber, mit ihm umgehend eine Betriebsvereinbarung zum Arbeits- und
Gesundheitsschutz zu verhandeln. Doch heißt dies noch lange nicht, dass damit
die im Zusammenhang mit der Pandemie notwendig gewordenen Hygienestandards
eingehalten werden. In obiger Filiale mussten die Beschäftigten bei „Click
& Collect“ sowie „Click & Meet“ die Einlasskontrolle selbst übernehmen
und den Ärger der Kund*innen ertragen.
Auf Anweisung
der Führungskräfte arbeiten sie dicht an dicht an den Kassen, ohne dass der
gesetzliche Mindestabstand eingehalten werden kann; Trennwände gibt es
ebenfalls nicht. Die Anproben werden alle geöffnet. Der Kundenstrom ist hier
oft so hoch, dass es immer wieder zu Menschenansammlungen kommt. Denn es fehlt
an ausreichend Personal, um diese schnell und zügig zu bedienen und
„abzufertigen“. Dort bleibt die Hygiene ständig „auf der Strecke“.
Dienstag, 4. Mai 2021
Parfümerie Douglas begeht dreisten Wortbruch
presse.mitteilung
ver.di hessen
Parfümerie Douglas
Deutschland GmbH nach Einigung zur Kurzarbeit
Dreister
Wortbruch gegenüber Betriebsrat
Frankfurt,
4. Mai 2021. Was
gelten die Zusagen der Rechtsanwältin und des Labour Relations Managers bei der
Parfümerie Douglas? Offenbar nichts! Denn nach einer Einigung mit dem
Betriebsrat der Douglas-Filiale Frankfurt-Fressgass über eine
Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit am 16. April 2021 weigerte sich die
Geschäftsführung zwei Wochen später, die zugesagte Aufstockung des
Kurzarbeitergeldes im April dieses Jahres auf 100 Prozent sowie im Mai und Juni
auf 90 Prozent des Nettoentgelts einzuhalten. Nichts anderes war wenige Tage vorher
mit den Betriebsräten anderer hessischer Douglas-Filialen vereinbart worden. Es
gibt keine nachvollziehbare Erklärung oder Begründung, weshalb die zwölf
Kolleginnen in der Fressgass schlechter gestellt werden sollen als andere
Beschäftigte in Filialen mit Betriebsrat. Wie es scheint, will Douglas hier ein
Exempel statuieren.
Die Anzahl der Filialen mit Betriebsrat nimmt seit einiger Zeit kontinuierlich zu. Und jedes neue Gremium beansprucht selbstverständlich die ihm gesetzlich gegebenen Mitbestimmungsrechte bei der Einführung oder Fortsetzung von Kurzarbeit. Das kostete in den vergangenen Monaten immer mehr Geld. Während die betriebsratslosen Stores von Douglas oft zu dem nur langsam steigenden gesetzlichen Kurzarbeitergeld verpflichtet wurden, erreichten die Betriebsräte regelmäßig eine Aufstockung seitens des Unternehmens auf bis zu 100 Prozent. Dieses in die Motivation und die Verbesserung der sozialen Lage der Beschäftigten investierte Geld will sich Douglas wohl künftig sparen. Dabei schrecken die Verantwortlichen der Parfümerie offensichtlich selbst vor einem dreisten Wortbruch nicht zurück. Das stinkt zum Himmel.
Montag, 3. Mai 2021
Tarifrunde Einzelhandel Hessen - 1. Verhandlung am Mittwoch, den 12. Mai 2021
presse.mitteilung
ver.di hessen
1.
Tarifverhandlung für den Einzel- und Versandhandel in Hessen
„Systemrelevantes“ Engagement gibt’s nicht zum Nulltarif!
Frankfurt, 3. Mai 2021.
„Wenn
öffentliche Anerkennung für ‚systemrelevantes‘ Engagement ernst gemeint ist,
dann dürfen die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel bei dringend
notwendigen Lohnerhöhungen nicht ‚vergessen‘ werden. Insbesondere im
Lebensmittelbereich bedienen unsere Kolleg*innen an Frischetheken, Kassen und
Infocentern täglich bis zu 600 Kund*innen; im Laufe einer Öffnungswoche geht
die Zahl in die Tausende. Wer ist der Gefahr einer Ansteckung stärker
ausgesetzt?“, fragt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der
ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und
Versandhandel: „Die Antwort ist sehr einfach: Niemand! Doch der Blick der
Öffentlichkeit richtet sich fast ausschließlich auf Bereiche wie Kitas, Schulen
und Pflegeeinrichtungen, wo ebenfalls schwere und enorm gefährdende Arbeit
geleistet wird. Doch auch wer seit mehr als einem Jahr ‚nur‘ Lebensmittel
verkauft, hat als Dankeschön eine anständige Lohnerhöhung längst verdient. Denn
Belastungen und Engagement zur Aufrechterhaltung der Daseinsversorgung kann es
nicht zum ‚Nulltarif‘ geben. Am 12. Mai werden wir die Arbeitgeber des Einzel-
und Versandhandels in Hessen deshalb bei den ersten Tarifverhandlungen ‚zur
Kasse‘ bitten!“
Wichtige Forderungen der
ver.di für den Einzel- und Versandhandel in Hessen:
- Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen
um 4,5 Prozent plus 45 Euro pro Monat;
- Vereinbarung eines rentenfesten
Mindestentgelts von 12,50 Euro pro Stunde;
- Allgemeinverbindlichkeit der
Tarifverträge für die gesamte Branche.
Tarifinfo Einzelhandel - Wir sitzen alle in einem Boot!
Amazon - Streik in Bad Hersfeld am 04.05.2021 und 05.05.2021 - Tarifflucht beenden, Dumpinglöhne bekämpfen, Gesundheit schützen!
presse.mitteilung
ver.di hessen
Streik bei Amazon Bad Hersfeld
Tarifflucht beenden, Dumpinglöhne bekämpfen,
Gesundheit schützen!
Bad Hersfeld, 2. Mai 2021. Im
Rahmen von bundesweiten Streiks sind die Beschäftigten der beiden
Amazon-Versandzentren FRA1 und FRA3 in Bad Hersfeld von Montag 3.5. bis Dienstag 4.5.2021
aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. ver.di macht weiterhin Druck für die
Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels und will
tarifliche Regelungen zum Schutz der Gesundheit erreichen.
„Amazon betreibt Tarifflucht, obwohl das Unternehmen seit über
einem Jahr Mitglied im Handelsverband Deutschland (HDE) ist und dessen Politik
mitbestimmt“, empört sich die zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild
Middeke. „Wenn Amazon sich weiter weigert, die Tarifverträge des Einzel- und
Versandhandels anzuerkennen, dann sollten sie über eine
Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge dazu gezwungen werden. Die
Amazon-Beschäftigten hätten dann ein höheres monatliches Einkommen,
verbindliche Ansprüche auf Zusatzleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld,
sowie mehr Urlaubstage.“
Auch für den Tarifbereich des Einzel- und Versandhandels Hessen ist ver.di in
die Tarifrunde gestartet und fordert unter anderem eine Lohnsteigerung von 4,5
Prozent plus 45 Euro pro Monat sowie die Allgemeinverbindlichkeit (AVE) der
Tarifverträge.