presse.mitteilung
ver.di hessen
Tarifrunde
für den Einzel- und Versandhandel in Hessen
Hygiene
bleibt auf der Strecke
Frankfurt,
5. Mai 2021. „Was
Beschäftigte und Betriebsräte während der Corona-Pandemie erleben, ist nicht
selten ‚haarsträubend‘“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter
Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und
Versandhandel: „Häufig ignorieren Unternehmen ihre Fürsorgepflicht für die
Angestellten und bewegen sich am Rande des legal Möglichen.“ Dies zeigt
folgende Erfahrung eines Betriebsrates aus dem Textilhandel:
Das Geschäft
wurde geöffnet, ohne mit dem Betriebsrat über den notwendigen Arbeits- und
Gesundheitsschutz zu sprechen und von ihm einen Schichtplan genehmigen zu
lassen. Das vom Betriebsrat angerufene Arbeitsgericht verurteilte den
Arbeitgeber, mit ihm umgehend eine Betriebsvereinbarung zum Arbeits- und
Gesundheitsschutz zu verhandeln. Doch heißt dies noch lange nicht, dass damit
die im Zusammenhang mit der Pandemie notwendig gewordenen Hygienestandards
eingehalten werden. In obiger Filiale mussten die Beschäftigten bei „Click
& Collect“ sowie „Click & Meet“ die Einlasskontrolle selbst übernehmen
und den Ärger der Kund*innen ertragen.
Auf Anweisung
der Führungskräfte arbeiten sie dicht an dicht an den Kassen, ohne dass der
gesetzliche Mindestabstand eingehalten werden kann; Trennwände gibt es
ebenfalls nicht. Die Anproben werden alle geöffnet. Der Kundenstrom ist hier
oft so hoch, dass es immer wieder zu Menschenansammlungen kommt. Denn es fehlt
an ausreichend Personal, um diese schnell und zügig zu bedienen und
„abzufertigen“. Dort bleibt die Hygiene ständig „auf der Strecke“.
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