presse.mitteilung
ver.di hessen
Frankfurt, 1. Februar 2022. Die Gewerkschaft ver.di
kritisiert die befristeten Änderungen der gesetzlichen Arbeitszeit für
Beschäftigte der kritischen Infrastruktur in Hessen scharf. Der hessische
Landesbezirksleiter Jürgen Bothner: „Das ist eine Klatsche für die
Beschäftigten aus Pflege und Handel und aus allen anderen betroffenen Branchen,
die seit zwei Jahren den Laden bis an die Erschöpfungsgrenze am Laufen halten.
Jetzt die zulässige Höchstarbeitszeit heraufzusetzen und Sonntagsarbeit zu
erlauben, auch wenn es präventiv ist, ist eine unerträgliche Zumutung. Wir
fordern die Landesregierung auf, die gesetzlichen Höchstarbeitszeitgrenzen und
den gesetzlichen Sonntagsschutz unverzüglich wieder in Kraft zu setzen.“
Gesundheitsfachsekretär
Georg Schulze ergänzt: „Nach fast zwei Jahren dauernder Belastung in der
Pandemie jetzt eine Arbeitszeitverlängerung draufzusetzen, schlägt dem Fass den
Boden aus. Längere tägliche Arbeitszeiten schaffen keine einzige dringend
benötigte zusätzliche Pflegekraft, sondern im Gegenteil drohen in Kliniken und
Pflegeheimen mehr Krankheitsausfälle durch die zusätzliche Belastung.“
Auch
was den Handel angeht, sieht der zuständige Landesfachbereichsleiter Marcel
Schäuble kein Indiz für eine Gefährdung der Grundversorgung der Bevölkerung mit
Lebensmitteln. „Es erschließt sich nicht, warum Regale in Supermärkten am
Sonntag aufgefüllt werden müssten.“
ver.di
prüft die Allgemeinverfügung derzeit sehr genau, so Landesbezirksleiter Bothner
und werde gegebenenfalls weitere Schritte einleiten. Die betroffenen Betriebs-
und Personalräte fordert ver.di auf, genau zu prüfen, ob eine angestrebte
Verlängerung der täglichen Arbeitszeit überhaupt einen zwingenden Grund hat. Im
Zweifel sollten sie im Sinne des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten ihre
Zustimmung verweigern.
ver.di hessen
Länger und sonntags arbeiten wegen Omikron
ver.di kritisiert Allgemeinverfügung der
Regierungspräsidien
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