ver.di Fachbereich Handel Hessen - Wilhelm-

Freitag, 29. Oktober 2021

Tarifrunde Großhandel Hessen 2021 - Abschluss im Groß- und Außenhandel

 


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Tarifabschluss für den Groß- und Außenhandel/Verlage in Hessen

„Ein akzeptables Ergebnis nach langwierigen Verhandlungen“

Frankfurt, 29. Oktober 2021.   „Der Tarifabschluss für die Schwesterbranche des hessischen Einzel- und Versandhandels vom 29. September hat offenbar auch den Großhändlern vor Augen geführt, dass ihre beharrliche Verweigerung einer deutlichen Steigerung der Entgelte sich sowohl wirtschaftlich als auch betrieblich eher kontraproduktiv auswirkt. Heute konnten wir nach langwierigen Verhandlungen ein akzeptables Ergebnis vereinbaren“, erklärt Bernhard Schiederig, Verhandlungsführer der ver.di Hessen für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: „Mit einer Erhöhung der Gehälter und Löhne um 3,0 Prozent ab 1. Oktober 2021, also fünf so genannten Nullmonaten ohne Erhöhungsbetrag, und 1,7 Prozent ab 1. Mai nächsten Jahres können die Beschäftigten der Branche zwar keine ‚Luftsprünge‘ machen, aber sie erhalten einen spürbaren Ausgleich der anwachsenden Inflationsrate. Die Ausbildungsvergütungen steigen in jedem Lehrjahr zum 1. September 2021 um 30 Euro und zum 1. Mai 2022 um weitere 20 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 1. Mai 2021 bis 30. April 2023. Darüber hinaus konnten wir mit den Arbeitgebern die seit vielen Jahren umstrittenen rechtswidrigen ‚Altersstaffeln‘ bei den Gehältern abschaffen. Dadurch wird jüngeren Beschäftigten der Einstieg ins Berufsleben finanziell erleichtert. Je nach Beruf und entsprechender Gehaltsstufe erhalten sie künftig monatlich brutto zwischen 119 und 511 Euro mehr, weil sie bei der Einstellung sofort in die früher höchste, nun alleinige Entgeltstufe eingruppiert werden müssen. Damit ist jede Altersdiskriminierung in den Tarifverträgen des Groß- und Außenhandels/Verlage in Hessen beseitigt. Diesem Resultat ging eine jahrelange zähe Auseinandersetzung sowie eine gerichtliche Bestätigung der Rechtsauffassung von ver.di voraus. Das ist jetzt Vergangenheit.“ 

Montag, 25. Oktober 2021

Tarifvertrag heißt Garantie! Wie geht es weiter bei ESPRIT?

 


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25. Oktober 2021. In mehreren Bundesländern haben seit Beginn der Tarifrunde für den Einzel- und Versandhandel tausende Streikende standhaft gekämpft. Und kämpfen lohnt sich! Auch bei Esprit haben sich schon zahlreiche Kolleginnen und Kollegen solidarisch an den Tarifaktionen für mehr Lohn und Gehalt, aber auch für Respekt und Wertschätzung beteiligt, nachdem die Geschäftsführung im vergangenen Jahr den Anerkennungstarifvertrag gekündigt hatte.

Dank des hartnäckigen Kampfes konnten wir nun schon in Hessen, NRW, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen/Bremen, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Hamburg, Schleswig-Holstein, im Saarland und in Bayern Tarifabschlüsse in Höhe von 3 Prozent für dieses Jahr und 1,7 Prozent für das nächste Jahr abschließen. Es ist der Erfolg der Streikenden aus allen Betrieben des Einzel- und Versandhandels. Vielen Dank an alle Beschäftigten, die dieses Ergebnis durch ihren mutigen Einsatz möglich gemacht haben!

Für die Fläche abgeschlossen, wie geht es bei Esprit weiter?

Am 19. Oktober haben wir die Verhandlungen mit Esprit fortgesetzt. Dabei geht es für uns um einen Anerkennungstarifvertrag sowie einen »Tarifvertrag Digitalisierung, Omnichannel, Qualifizierung« (TV DOQ). Esprit macht den Abschluss dieser beiden Tarifverträge von einem Sanierungstarifvertrag / Zukunftstarifvertrag abhängig.

Bei den Verhandlungen über diese Tarifverträge am 19. Oktober, die per Videokonferenz stattfanden, wurden auch die Tarifabschlüsse in den Bundesländern thematisiert. Wir haben den Arbeitgeber aufgefordert, die Tariferhöhung von 3% an unsere Esprit-Kolleg*innen weiterzugegeben. Denn für ein erfolgreiches Unternehmen sind motivierte Beschäftigte unverzichtbar. Doch Esprit lehnte das ab.

Auch bei dieser Verhandlungsrunde war die Geschäftsführung von Esprit nur bedingt aussagefähig. Sie ist weiterhin nicht in der Lage, unserer Bundestarifkommission (BTK) ein zukunftsfähiges Unternehmenskonzept vorzulegen, bei dem die Filialstandorte sowie die Outlets weiter ausgebaut und modernisiert werden. Da die Geschäftsführung nichts Konkretes vorlegen konnte, wurden die Verhandlungen auf den 19. November 2021 vertagt.

BTK lehnt weiterhin die überzogenen Arbeitgeberforderungen ab

Die Mitglieder der Bundestarifkommission fordern neben dem Anerkennungstarifvertrag den TV DOQ. Er soll die Einbeziehung der Beschäftigten bei der Einführung von technischen Systemen und bei der Digitalisierung von Arbeitsabläufen regeln. Außerdem soll der Tarifvertrag die Beteiligung der Beschäftigten an Konzeption und Bewertung der Umstrukturierung sowie der notwendigen Qualifizierung festlegen.

Ohne die Beschäftigten läuft nichts: Beteiligt uns am Zukunftskonzept!

Zudem fordert die Bundestarifkommission vom Unternehmen Esprit, verbindliche Investitionszusagen für die aktuell 59 Filialstandorte und drei Outlets zu machen und eine qualifizierte Beschäftigungs- und Standortsicherung tarifvertraglich zu garantieren. Außerdem soll der Arbeitgeber zusichern, Unternehmensbereiche und Filialen nicht auszugliedern und sie nicht an Franchisenehmer zu übergeben.

Eure Solidarität und eure Kampfbereitschaft für eine Anerkennung eurer Arbeit ist eure Stärke und euer gutes Recht.

Redet miteinander, organisiert euch und macht mit in eurer Gewerkschaft – werdet Mitglied in ver.di! Jetzt!

Mittwoch, 6. Oktober 2021

REWE-Logistikzentrum in Breuna

 


Derzeit laufen in Hessen und anderswo die Tarifrunden Handel. Die Kolleg*innen aus dem Handel haben besonderes geleistet in der Covid-Pandemie. Dafür hätten sie eine schöne Lohnerhöhung verdient. Aber ihre Arbeitgeber wollen sie mit Nullmonaten und kleinen Erhöhungen abspeisen. Gewerkschaftssekretär Manuel Sauer geht in die Betriebe und fragt nach: Wie geht es euch? Was macht ihr? By Finn Weigt, Dunkellichtfilm

Kuckuck Nr. 159 - Erpresste Erhöhung?

Das neue Info "Kuckuck" Nr. 159 vom 4. Oktober 2021 für Betriebsräte und Beschäftige im Fachbereich Handel der ver.di Bezirk Südhessen hat folgende Themen:

Tarifabschluss für den Einzel- und Versandhandel in Hessen: Erpresste Erhöhung?

Streik- und Aktionstag vor der Douglas-Zentrale in Düsseldorf: „Zahlt uns Tarif und zwar für alle!“

Verkaufsoffener Sonntag in Heppenheim abgesagt: Nur schlechte Verlierer?


Montag, 4. Oktober 2021

Tarifrunde Einzelhandel Hessen 2021 - Abschluss in HESSEN!!! - Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,0% und 1,7%

 


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presse.mitteilung
ver.di hessen 

Tarifabschluss bei 6. Tarifverhandlung

für den Einzel- und Versandhandel in Hessen

3,0 Prozent plus 1,7 Prozent für 2 Jahre

 Frankfurt, 29. September 2021. „Am Ende von zwei Nachtsitzungen konnte nach fast sechsmonatigen Tarifverhandlungen der ‚Knoten‘ durchgeschlagen und ein akzeptabler Tarifabschluss erreicht werden, der die angespannte soziale Lage der Beschäftigten in der Corona-Pandemie berücksichtigt. Die Entgelte werden rückwirkend zum 1. August dieses Jahres um 3,0 Prozent und zum 1. April 2022 um weitere 1,7 Prozent angehoben. Die Ausbildungsvergütungen steigen in beiden Tarifjahren in allen drei Ausbildungsjahren um 30 Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerung je Tarifjahr um 2,5 bis 3,0 Prozent“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Damit geht nicht nur ein Verhandlungsmarathon, sondern auch eine mehrmonatige durch zahlreiche Streiks und öffentliche Aktionen geprägte Tarifrunde zu Ende. Neben der materiellen Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen ist es uns gelungen, die von den Arbeitgebern lange Zeit favorisierte Differenzierung der Branche und damit von ihnen abgeleitete Ungleichbehandlung der Beschäftigten verschiedener Bereiche des Einzel- und Versandhandels zu verhindern. Unsere Forderung ‚Gleiche Erhöhung für alle im Handel‘ war nicht nur populär unter den Beschäftigten, sondern fand auch eine positive Resonanz in der Öffentlichkeit.“

Der neue Gehalts- und Lohntarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel in Hessen hat eine Laufzeit bis 31. März 2023. Der Handelsverband Hessen und ver.di vereinbarten eine Erklärungsfrist bis zum 4. Oktober 2021.