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Montag, 25. Oktober 2021

Tarifvertrag heißt Garantie! Wie geht es weiter bei ESPRIT?

 


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25. Oktober 2021. In mehreren Bundesländern haben seit Beginn der Tarifrunde für den Einzel- und Versandhandel tausende Streikende standhaft gekämpft. Und kämpfen lohnt sich! Auch bei Esprit haben sich schon zahlreiche Kolleginnen und Kollegen solidarisch an den Tarifaktionen für mehr Lohn und Gehalt, aber auch für Respekt und Wertschätzung beteiligt, nachdem die Geschäftsführung im vergangenen Jahr den Anerkennungstarifvertrag gekündigt hatte.

Dank des hartnäckigen Kampfes konnten wir nun schon in Hessen, NRW, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen/Bremen, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Hamburg, Schleswig-Holstein, im Saarland und in Bayern Tarifabschlüsse in Höhe von 3 Prozent für dieses Jahr und 1,7 Prozent für das nächste Jahr abschließen. Es ist der Erfolg der Streikenden aus allen Betrieben des Einzel- und Versandhandels. Vielen Dank an alle Beschäftigten, die dieses Ergebnis durch ihren mutigen Einsatz möglich gemacht haben!

Für die Fläche abgeschlossen, wie geht es bei Esprit weiter?

Am 19. Oktober haben wir die Verhandlungen mit Esprit fortgesetzt. Dabei geht es für uns um einen Anerkennungstarifvertrag sowie einen »Tarifvertrag Digitalisierung, Omnichannel, Qualifizierung« (TV DOQ). Esprit macht den Abschluss dieser beiden Tarifverträge von einem Sanierungstarifvertrag / Zukunftstarifvertrag abhängig.

Bei den Verhandlungen über diese Tarifverträge am 19. Oktober, die per Videokonferenz stattfanden, wurden auch die Tarifabschlüsse in den Bundesländern thematisiert. Wir haben den Arbeitgeber aufgefordert, die Tariferhöhung von 3% an unsere Esprit-Kolleg*innen weiterzugegeben. Denn für ein erfolgreiches Unternehmen sind motivierte Beschäftigte unverzichtbar. Doch Esprit lehnte das ab.

Auch bei dieser Verhandlungsrunde war die Geschäftsführung von Esprit nur bedingt aussagefähig. Sie ist weiterhin nicht in der Lage, unserer Bundestarifkommission (BTK) ein zukunftsfähiges Unternehmenskonzept vorzulegen, bei dem die Filialstandorte sowie die Outlets weiter ausgebaut und modernisiert werden. Da die Geschäftsführung nichts Konkretes vorlegen konnte, wurden die Verhandlungen auf den 19. November 2021 vertagt.

BTK lehnt weiterhin die überzogenen Arbeitgeberforderungen ab

Die Mitglieder der Bundestarifkommission fordern neben dem Anerkennungstarifvertrag den TV DOQ. Er soll die Einbeziehung der Beschäftigten bei der Einführung von technischen Systemen und bei der Digitalisierung von Arbeitsabläufen regeln. Außerdem soll der Tarifvertrag die Beteiligung der Beschäftigten an Konzeption und Bewertung der Umstrukturierung sowie der notwendigen Qualifizierung festlegen.

Ohne die Beschäftigten läuft nichts: Beteiligt uns am Zukunftskonzept!

Zudem fordert die Bundestarifkommission vom Unternehmen Esprit, verbindliche Investitionszusagen für die aktuell 59 Filialstandorte und drei Outlets zu machen und eine qualifizierte Beschäftigungs- und Standortsicherung tarifvertraglich zu garantieren. Außerdem soll der Arbeitgeber zusichern, Unternehmensbereiche und Filialen nicht auszugliedern und sie nicht an Franchisenehmer zu übergeben.

Eure Solidarität und eure Kampfbereitschaft für eine Anerkennung eurer Arbeit ist eure Stärke und euer gutes Recht.

Redet miteinander, organisiert euch und macht mit in eurer Gewerkschaft – werdet Mitglied in ver.di! Jetzt!

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