presse.mitteilung
ver.di hessen
Weiter keine
angemessene Tariferhöhung im hessischen Großhandel -
Streik im REWE Logistikzentrum RED 63 in Neu-Isenburg
Frankfurt,
29. September 2021. Der
Fachbereich Handel der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft das
REWE Logistikzentrum RED 63 in Neu-Isenburg morgen, Donnerstag, 30. September
2021 zum Streik auf.
Nach der 4.
Verhandlung in der diesjährigen Tarifrunde im hessischen Groß- und Außenhandel
vergangenen Freitag bleibt das Angebot der Arbeitgeber weit von den Forderungen
der hessischen Tarifkommission entfernt. Die Arbeitgeber boten am Freitag
lediglich eine Erhöhung der Löhne und Gehälter nach sieben Nullmonaten um 2,0
Prozent zum 1. Dezember 2021 und um 2,0 Prozent zum 1. August 2022 bei einer
Laufzeit bis zum 30. April 2023 an. Eine bislang seitens der Arbeitgeber
geforderte Unterscheidung in Unternehmen, die „gut“ durch die Corona-Pandemie
gekommen sind, und in solche Unternehmen, die dagegen „schlecht“ durch die
Corona-Pandemie gekommen sind und die deshalb erst zu einem deutlich späteren
Zeitpunkt eine Tariferhöhung erhalten sollten, ist offenbar vom Tisch. Dabei
hatten die Arbeitgeber die Parameter für eine solche Unterscheidung, die die
Gewerkschaft ver.di grundsätzlich ablehnte, nie formuliert.
Bei einer
prognostizierten und sich abzeichnenden Teuerungsrate im Jahr 2021 von über 4
Prozent würde die Kaufkraft der Nettolöhne und Nettogehälter sinken. Denn für
das erste Tarifjahr (Mai 2021 bis April 2022) betrüge ein Abschluss auf dem
Niveau des Arbeitgeberangebots eine tatsächliche Erhöhung von 0,8 Prozent für
das gesamte Tarifjahr. Im zweiten Tarifjahr betrüge die wirkliche Steigerung
1,5 Prozent.
Um den Druck
auf die Arbeitgeber zu erhöhen, hatte die Gewerkschaft ver.di bereits am
Donnerstag, den 23. September 2021 im Rhein-Main-Gebiet die Frankfurter
Niederlassung des Pharma-Großhändlers Alliance Healthcare Deutschland GmbH im
Frankfurter Stadtteil Rödelheim zum zweiten Mal in dieser Tarifrunde bestreikt.
An der erfolgreichen Arbeitsniederlegung beteiligten sich etwa 50 Beschäftigte.
Nur wenige Aufträge konnten an diesem Tag die Niederlassung in Richtung der
Apotheken verlassen.
Es folgt nun
morgen ein Streik im REWE Logistikzentrum RED 63 in Neu-Isenburg, welches
tariflich auch dem hessischen Groß- und Außenhandel angehört. Auch dieser
Betrieb wird damit in der laufenden Tarifrunde zum zweiten Mal bestreikt. Die
Gewerkschaft ver.di rechnet in den beiden Schichten mit einer zusammen ähnlich
hohen Streikbeteiligung wie in der AHD-Filiale in Frankfurt-Rödelheim.
Tarifforderungen
der ver.di für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage:
- Erhöhung der
Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro pro Monat;
- Allgemeinverbindlichkeit
der Tarifverträge für die gesamte Branche;
- Begrenzung
der Laufzeit auf 12 Monate.
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