presse.mitteilung
ver.di hessen
Warnstreiks bei
Esprit, H&M und der Parfümerie Douglas in Hessen
„Soziale Sicherheit gibt es nicht geschenkt!“
Frankfurt, 9. März 2022. „Die Arbeit im Einzelhandel ist schon sehr
lange nicht nur geprägt von nicht auskömmlicher Teilzeitarbeit, Hektik, Stress
und hoher Leistung, sondern aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung
zunehmend auch von Arbeitsverdichtung und Personalabbau“, erklärt Marcel
Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di in Hessen: „Wer hier eine
berufliche Zukunft anstrebt, muss sich dauerhaft auf eine enorme physische und
psychische Belastung einstellen, die gleichzeitig nicht wirklich den
Anforderungen gerecht entlohnt wird. Davon betroffen sind überwiegend Frauen,
die im Verkauf bis zu 90 Prozent der Arbeitskräfte stellen. Wenn dann die
Arbeitsbedingungen in wachsendem Maß nicht mehr von tarifvertraglichen
Regelungen bestimmt, sondern ‚frei Schnauze‘ vorgegeben werden, dann sind die
Beschäftigten zum Kampf herausgefordert. In den nächsten Tagen setzen sie
hierzu auch in einigen hessischen Unternehmen ein Zeichen. Denn die
Kolleg*innen wissen: Soziale Sicherheit gibt es nicht geschenkt!“
Wie beispielsweise in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen streiken Beschäftigte der Filialen von
- Esprit
im Main-Taunus-Zentrum/Sulzbach;
- H&M Hennes & Mauritz
in Darmstadt, Frankfurt-Nordwestzentrum, Frankfurt-Konstablerwache, Viernheim,
Weiterstadt und Wiesbaden;
- Parfümerie Douglas in Hanau, Main-Taunus-Zentrum/Sulzbach, Offenbach und Wetzlar.
Bei
Esprit und H&M fordert ver.di den Abschluss eines
Digitalisierungs-Tarifvertrages zum Schutz des Personals vor Arbeitsverdichtung
und Rationalisierung, aber auch zu einer gezielten, den neuen technischen
Anforderungen entsprechenden Qualifizierung. Bei der Parfümerie Douglas und
Esprit geht es um die Anerkennung der Branchentarifverträge des
Einzelhandels, weil eine untertarifliche Bezahlung die Beschäftigten gerade angesichts
der rasant steigenden Preise in finanzielle Bedrängnis bringt.
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