Auszug aus der HDE-Presseerklärung:
PDF (Presseerklärung des HDE)
Statement von Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesfachbereichsleiterin Handel:
„Die Politik ist gut beraten,
wenn sie an dem Verbot der Sonntagsarbeit im Handel festhält und die Intention
des im Grundgesetz verankerten Schutzes des freien Sonntags wahrt. Zusammen mit
unseren kirchlichen Bündnispartnern in der Bundesallianz für den freien Sonntag
werden wir uns mit allen Mitteln gegen diesen Generalangriff des HDEs zur Wehr
setzen“, erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Die erneute Offensive des HDE
für die Ausweitung der Sonntagsarbeit im Handel ist ein Generalangriff auf die
Handelsbeschäftigten, ihre Familien, aber auch auf das Grundgesetz. Bereits in
der Vergangenheit haben wir gegen rechtswidrige verkaufsoffene Sonntage
erfolgreich geklagt. Das zeigt: Auch das Recht ist auf unserer Seite! Der HDE
denkt zu kurzsichtig, wenn er hofft, die Innenstädte und Läden durch
verkaufsoffene Sonntage zu beleben. Denn nur, weil länger geöffnet ist, können
die Menschen nicht mehr Geld ausgeben. Sonntagsverkäufe verschieben den Umsatz
nur von den Werktagen auf den Sonntag. Außerdem besteht die Gefahr, dass
gesetzliche Lockerungen der Sonntagsarbeit auch Internethändler gilt. Das würde
die Marktmacht von Amazon stärken und den Verdrängungs- und Vernichtungswettbewerb
im Handel verschärfen. Damit wäre ein weiteres Sterben auf Raten der
Innenstädte vorprogrammiert.
Der HDE agiert mit seiner
Forderung nicht nur gegen die Interessen der Beschäftigten und ihr Recht auf
Erholung, sondern riskiert mit kurzfristigem Aktionismus langfristige Schäden aufgrund
der Zuspitzung des Wettbewerbs.
Wenn es zu einer weiteren Aufweichung der Ladenöffnungen und Sonntagsarbeit
kommt, wird sich dies auf alle anderen Branchen auswirken und für alle
Beschäftigten bundesweit zur Entgrenzung der Arbeitszeit führen. Das hat sich
bereits bei der Verlängerung der werktäglichen Ladenöffnungszeiten sowie an den
Samstagen gezeigt,“ so Nutzenberger abschließend.
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