Insolvenz der Adler Modemärkte: ver.di fordert Verzicht auf Personalabbau und Filialschließungen
Nach der Insolvenz der Modekette Adler fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, die Sanierung des Unternehmens nicht auf dem Rücken der Beschäftigten vorzunehmen. „Adler war nach unserer Kenntnis vor dem erneuten Lockdown bis Dezember ein kerngesundes Unternehmen“, erklärte der für das Unternehmen zuständige Gewerkschaftssekretär Cosimo-Damiano Quinto. „Deshalb erwarten wir, dass eine Sanierung des Unternehmens ohne Personalabbau und ohne Filialschließungen erfolgt und die Haustarifverträge bei Adler unangetastet bleiben. Dies ist möglich durch einen entsprechenden finanziellen Beitrag des Adler-Mehrheitsaktionärs.“ Bei diesem handelt es sich um die S&E Kapital GmbH, hinter der mehrheitlich das Textilunternehmen Steilmann SE steht.
Adler, das in Deutschland 142 Filialen sowie einen Onlineshop betreibt, hatte in dieser Woche beim Amtsgericht Aschaffenburg wegen Überschuldung einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Unternehmen hofft, sich über einen Insolvenzplan sanieren zu können, der Geschäftsbetrieb soll, soweit während des Lockdown möglich, fortgeführt werden.
Die Beschäftigten erfuhren von der bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit ihres Unternehmens am Sonntag aus den Medien – ein Schock für die Kolleginnen und Kollegen. „Wir verlangen vom Vorstand, dass er die Kolleginnen und Kollegen sofort und transparent und fortlaufend über den Stand der Dinge informiert“, so Quinto.
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